
Die Lebenswelt der Kinder unserer Klasse haben sich verändert. Bei vielen Kindern bestimmen stundenlanges Zocken an Playstation, Switch oder Handy den Nachmittag. Bei manchen Familien finden kaum Gespräche statt. Ausflüge am Wochenende sind für manche die absolute Seltenheit. Als Kind habe ich das Wandern zwar auch noch nicht so zu schätzen gewusst, wie ich es heute mit Leidenschaft tue, doch ich war viel in der Natur. Ich habe nach den Hausaufgaben stundenlang mit Freunden auf Hügeln, in Pfützen sowie bei gutem wie schlechtem Wetter draußen gespielt.
Natürlich kann ich als Lehrkraft nicht ausgleichen, was manche Elternhäuser hinsichtlich der Freizeitgestaltung, Sporterziehung und Naturwahrnehmung versäumen. Doch mir ist es wichtig, zumindest einmal in jeder Jahreszeit einen Unterrichtsgang ohne bestimmtes Ziel mit meinen Schülern zu machen. Dabei laufen wir an unserer Schule los und jedes Kind zieht einen Beobachtungsauftrag. Mit diesem möchte ich sie unterstützen, ihre Umgebung ganz bewusst wahrzunehmen und auch offen, für ganz ungewöhnliche Beobachtungen zu sein. Oft lassen wir uns auf dem Weg ein wenig leiten und gehen auch mal ganz neue Schleifen – mal in den Wald, mal einen Trampelpfad, eine enge Gasse oder auf einen Bauernhof. Zuletzt haben wir einen Spaziergang vor den Weihnachtsferien gemacht und dabei am Ende eines Waldes ein Umsonstschränkchen, Kälbchen gestreichelt und Schneeflocken mit der Zunge gefangen.
Diese Glücksmomente haben auch ein erzieherisches Wirken: die Kinder laufen einiges an Strecke, sie erschließen ihre Lebenswelt mehr und mehr mehr (lernen), lenken ihren Fokus auf das Schöne, Wunderliche und erleben Glück in der Natur.
Hier kannst du Impulse für einen Unterrichtsgang herunterladen. 📥

